Sportverein:


Vereinschronik des SV Binningen e.V. 1946

 

Die Geschichte des SV Binningen begann genau betrachtet schon vor dem 2. Weltkrieg. Damals gab es in Binningen schon einen Fussballverein, der zu dieser Zeit als DJK (Deutsche Jugendkraft) bezeichnet wurde, später jedoch wieder aufgelöst wurde.

Nach dem Krieg, gleich zu Anfang des Jahres 1946, fassten einige im Dorf den Entschluss, den Versuch zu wagen, einen Verein zu gründen, in dem Sport, Kameradschaft und Harmonie zu finden sein sollte, um das Leid und die Folgen des Krieges besser zu bewältigen.

Es war äußerst schwierig, denn die oberste Behörde für eine Genehmigung war die französische Besatzungsmacht (Gouvernement Militaire en Allemagne). Nach etlichen Anträgen und einem langwierigen Schriftverkehr, erteilte die französische Besatzungsmacht die Genehmigung eine Gründungsversammlung abzuhalten.

Diese fand am 16. November 1946 im Gasthaus Krone statt. Arthur Wittmer, der mit der Leitung der Versammlung beauftragt war, wies auf die Bedeutung des Sports im neuen demokratischen Staat hin und gab gleichzeitig den Satzungsentwurf bekannt, welcher von der Versammlung auch angenommen wurde.

Als Verantwortliche unterzeichneten folgende Personen die neue Vereinssatzung - gleichzeitig bildeten sie die erste Vorstandschaft des frisch gegründeten Sportverein Binningen:

1. Vorstand:             Arthur Wittmer

Sportleiter:              Pirmin Rösch

Jugendleiter:            Willi Sailer

Kassier:                  Armin Koch

Mit 38 Mitgliedern (inklusive Jugendabteilung) und 17 passiven Mitgliedern, konnte der neue Verein gleich zu Beginn eine I. Mannschaft, eine II. Mannschaft sowie eine Jugendabteilung aufstellen.

Am 21.11.1946 erhielt der Verein vom Sportbeauftragten der französischen Militärregierung die offizielle Genehmigung an den Verbandsspielen der Kreisliga Hegau teilzunehmen. Der erste eigene Sportplatz befand sich neben dem Brühlbach hinter dem Anwesen von Engelbert Bracher, und wurde von der Familie von Hornstein zur Verfügung gestellt. Als Vereinsheim diente das Gasthaus Adler.

Somit waren alle Grundvoraussetzungen gegeben, den Spielbetrieb aufzunehmen. In der ersten Zeit wurde die I. Mannschaft mit Gastspielern aus Büßlingen verstärkt. Laut vorhandenen Spielaufzeichnungen waren die Erfolge in den Spielsaisonen 46/47 und 47/48 beachtlich. Der Jugendabteilung schlossen sich erfreulich viele Einheimische an, welches damals schon die Grundlage des Vereins war.

Im Laufe der Jahre gab es des Öfteren einen Sportplatzwechsel. Auch musste der Verein wegen Spielermangel für kurze Zeit auf eine I. Mannschaft verzichten. Schon in den frühen Jahren wurde man mit diesem Problem konfrontiert.

Interessante Zahlen nach zweijährigem Bestehen:

Mitglieder:            24 Aktive Spieler

                          13 Jugendspieler

                          38 Passive Mitglieder

Mit Beginn der 50er Jahre, als die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse besser wurden, war dies auch im Sportverein zu spüren. Es wurden Theaterstücke im Adlersaal aufgeführt, die Fasnacht wurde mitgestaltet und die ersten Vereinsausflüge wurden organisiert. Der Verein nahm Jahr für Jahr immer mehr Form an.

Blickt der Verein in die 60er Jahre zurück, bringt man diese Zeit automatisch mit einem Mann in Verbindung. Mit Paul Gnädinger trat einer der größten Freunde und Gönner in unseren Verein. Durch sein unermüdliches Bestreben die deutsch-schweizerische Freundschaft durch den Fußball weiter zu vertiefen fand das durch ihn ins Leben gerufene Grenzlandturnier, vom 26.-28. Juni 1965 in Binningen statt. Dieses Turnier, welches weit über die Grenzen hinaus bekannt war, wurde vom 28.-29. Juni 1980 ein weiteres Mal in Binningen ausgetragen.

Am 14. Juni 1982 verstarb Paul Gnädinger, dessen Tod ein herber Verlust für den Verein war.

Im Januar 1973 wurde der Verein beim Amtsgericht Singen als e.V. (eingetragener Verein) eingetragen, und die noch heute gültige Vereinssatzung festgelegt.